Kaltschaum – von der Küche ins Bett
Matratzen aus Schaumstoff, insbesondere aus den hochwertigen aufgeschäumten Stoffen, zählen heute zu den beliebtesten und komfortabelsten. Aufgrund hervorragender Eigenschaften sind sie der Gesundheit zuträglich, für Allergiker geeignet und begünstigen einen erholsamen Schlaf. Damit man jedoch tatsächlich gut auf den Matratzen schlafen kann, ist ein Vergleich hinsichtlich Preis, Materialien, Härtegrad, Qualität oder auch nach Marken und Herstellern unabdingbar. Tests können in Zeitschriften und online eingesehen werden – doch das wichtigste Entscheidungskriterium für oder gegen die Produkte sollte ein Probe liegen, bzw. das Schlafen auf der Matratze selbst sein – schließlich empfinden verschiedene Menschen auch unterschiedlich darüber, was die perfekte Matratze ausmacht.
Inhaltsverzeichnis:
- Was ist Kaltschaum?
- Wie wird das Material hergestellt?
- Was sind die wesentlichen Vorteile der Matratzen?
- Und was sind die Nachteile einer solchen Matratze?
- Wir unterscheiden sich Kaltschaummatratzen von anderen Matratzen?
- Worauf sollte man achten?
- Fazit
1. Was ist Kaltschaum?
Darunter versteht man einen speziellen Schaumstoff, der in verschiedenen Bereichen des Haushalts, insbesondere aber bei der Herstellung von Matratzen zum Einsatz kommt. Heute verwendet man dazu in erster Linie den PUR-Kaltschaum, bzw. den so genannten Visco-Matratzenkern. Beim PUR-Kaltschaum handelt es sich um einen solchen Schaumstoff, der aus Polyurethanen hergestellt wird. Das sind Kunststoffe/-harze, die Polyolen oder Dialkoholen entstehen. Die Polyole können beispielsweise aus Pflanzenölen, wie etwa Rizinus- oder auch Rapsöl, sowie auch synthetisch gewonnen werden.
Der entstehende Schaum wird für die Herstellung unterschiedlichster Gegenstände des täglichen Lebens verwendet. Neben den Matratzen aus Kaltschaum werden unter anderem:
- Schuhsohlen
- Dichtungen
- Fußböden
- Lacke und Klebstoffe
- Skier
- Autositze
- Kondome
- und weitere Gegenstände
produziert. Materialtechnisch kommt die Form des Kaltschaums in den Matratzen dabei zum Beispiel Spülschwämmen am ähnlichsten, die ebenfalls aus PUR-Kaltschaum produziert werden.
2. Wie wird das Material hergestellt?
Eine Kaltschaummatratze wird aus PUR-Kaltschaum hergestellt. Dieses Material (z.B. Polyurethane) wird zunächst in seiner Rohform mit Hilfe von Treibmitteln zu einem Schaum verarbeitet. Der Schaum entstand lange Zeit unter Zuhilfenahme von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW). Da sich dieser Stoff jedoch als ozonschädigend erwies und infolgedessen verboten wurde, wird zur Produktion des Schaum heute weitestgehend Kohlendioxid (CO2) verwendet. Häufig wird bei der Produktion der Matratzen jedoch vollständig auf Treibmittel verzichtet, stattdessen entsteht der Schaumstoff beim Auftreten der chemischen Grundsubstanz auf Wasser automatisch.
Nachdem der Schaum entstanden ist, muss er etwas aushärten, bzw. die Flüssigkeit aus dem Herstellungsprozess muss weichen. Anschließend kann der Stoff in verschiedenen Zonen, die sich etwa durch unterschiedliche Dichte, Stauchhärte und Raumgewicht auszeichnen, und schließlich zu einer Kaltschaummatratze verarbeitet werden.
3. Was sind die wesentlichen Vorteile der Matratzen?
Matratzen aus Schaumstoff bieten eine ganze Reihe von Vorteilen, die einen sehr hohen Schlaf Komfort gewährleisten. Zum einen sind Kaltschaummatratzen sehr anpassungsfähig, so dass sie auf unterschiedlichen Lattenrosten oder sogar auf einem Futon verwendet werden können und sich gleichzeitig quasi jeder Körperstruktur anpassen. Zudem sind sie geräuschfrei und stören die Schlafenden im Vergleich zu etwa Federkernmatratzen nicht mit störenden Ächz-Lauten. Ein weiterer entscheidender Vorteil ist die Punktelastitzität einer jeden Kaltschaummatratze. Die Matratzen stützen so den Körper und die Wirbelsäule ideal, Schultern und Becken können beispielsweise leicht einsinken, während Kopf und Lendenbereich stärker gestützt werden. Zum Standard der Matratzen aus Kaltschaum zählt auch ein hervorragendes, so genanntes „Rückstellungsverhalten“. Dreht man sich also im Schlaf, nimmt die Matratze umgehend ihre ursprüngliche Form wieder ein, ohne dass es zu Kuhlen-Bildungen kommt. Weiterhin sind die Matratzen hervorragend für Allergiker geeignet, aufgrund der Beschaffenheit des Materials und bei entsprechender Pflege ist ein Milbenbefall nahezu ausgeschlossen. Auch die hervorragende Wärmeisolation zählt zu den Vorteilen einer jeden Kaltschaummatratze. Auch bei eisigen Temperaturen wird die Matratze – im Vergleich zu etwa Federkernmatratzen – sehr schnell warm und behält diese Wärme, ohne dass sich unangenehme Feuchtigkeit bilden würde. Weitere Vorteile der Matratzen sind hervorragende Hygienebedinungen durch waschbare Abzüge, eine je nach Raumgewicht sehr hohe Qualität und Lebensdauer der Matratzen, die Verfügbarkeit in unterschiedlichen Härtegeraden, die Verfügbarkeit in unterschiedlichen Preisklassen hinsichtlich des Preis sowie der Komfort des einfachen Transports, den der elastische Kaltschaum bietet.
Alle Vorteile noch einmal auf einen Blick:
- Anpassungsfähigkeit der Matratzen (z.B. an Lattenroste und den Körper)
- Geräuschfreiheit einer Kaltschaummatratze
- Punktelastizität durch Zonen der Matratzen
- Rückstellungsverhalten ohne Kuhlen-Bildung
- hygienisch und für Allergiker geeignet
- Wärmeisolation der Matratzen
- hohe Qualität und Lebensdauer der Matratzen
- Unterschiedliche Härtegrade
- Unterschiedliche Preisklassen
- einfacher Transport
4. Und was sind die Nachteile einer solchen Matratze?
Neben den Vorteilen, die eine jede Kaltschaummatratze bietet, gibt es bei den Matratzen jedoch auch einige Nachteile. So ergeben sich etwa mit der Einteilung in verschiedene Preiskategorien auch enorme Qualitätsunterschiede bei den Matratzen. Nicht immer ist dabei die teuerste Matratze auch die beste Matratze, doch in verschiedenen Tests hat sich ergeben, dass die Matratzen weniger gut abschnitten, die auch recht günstig zu haben waren. Dazu sollte bei einer Kaltschaummatratze auf ihre Hitze- bzw. Feuerempfindlichkeit geachtet werden. Werden während der Herstellung keine Zusatzstoffe verwendet, die feuerhemmend – jedoch häufig verboten – sind, so können sich die Matratzen aus Kaltschaum ab einer Temperatur von ca. 400°C entzünden. Zusätzlich kann bei der Produktion des Schaum, bzw. der Matratze, und die damit einhergehenden chemischen Prozess ein unangenehmer Geruch entstehen, der sich in der Matratze festsetzen kann. Durch regelmäßiges Lüften verschwindet dieser Geruch jedoch aus den Matratzen. Letztlich kann sich aus der hervorragenden Wärmeisolation der Matratzen aus Kaltschaum ein Nachteil für sehr wärmeempfindliche Menschen ergeben: Personen, die leicht schwitzen, werden sich auf einer solchen Matratze wahrscheinlich unwohl fühlen. Abhilfe können jedoch Matratzen leisten, die über eine so genannten „Sommerseite“ mit kühlender Wirkung, bzw. einen entsprechenden Bezug, verfügen.
Alle Nachteile auf einen Blick:
- Qualitätsunterschiede
- Entflammbarkeit ohne feuerhemmende Behandlung
- ggf. chemischer Geruch nach Kauf
- weniger für Menschen geeignet, die zu schnellem Transpirieren eignen
5. Wie unterscheiden sich Kaltschaummatratzen von anderen Matratzen?
Der entscheidende Unterschied zwischen diesen und anderen Matratzen liegt in der hervorragenden Punktelastiziät der Schaumstoffvarianten. Durch die Einteilung in Zonen werden die Wirbelsäule und der ganze Körper ideal unterstützt. Die natürliche Form der Wirbelsäule und ihre Krümmung bleiben auch im Schlaf erhalten und werden nicht künstlich in eine unnatürliche, gerade Form gezwängt. Diese Punktelastizität ermöglicht somit eine enorm hohe Qualität des Schlafs und eine tatsächliche Erholung in der Nacht – nicht nur für den Geist, sondern auch für den gesamten Körper. In der Schulter- und Nackenpartie werden somit Verspannungen vermieden. Die natürliche Form der Wirbelsäule bleibt im Schlaf zudem unter anderem deshalb erhalten, weil etwa Schultern und Becken leicht in die Matratze einsinken können, während andererseits Kopf und Lendenbereich ideal gestützt werden. Da die Füße eher punktuell als flächig aufliegen, ermöglicht auch die Fußzone eine perfekte Unterstützung. Für einen erholsamen Schlaf – und ein entspanntes Erwachen.
6. Worauf sollte man achten?
Es gibt einige Kriterien, die man bei der Auswahl und beim Kauf solcher Matratzen beachten sollte. Dazu zählt etwa die Anzahl der Zonen. Der gängige Standard sind heute 7 Bereiche, die die Wirbelsäule auch deutlich besser unterstützen als etwa Schlafunterlagen, die in nur 5 Bereiche untergliedert sind. Zudem sollten die passenden Lattenroste ausgewählt werden, können sie beispielsweise verstellt werden, können sie die Wirkung der Matratze zusätzlich positiv beeinflussen. Auch Raumgewicht und Stauchhärte spielen eine entscheidende Rolle. Unter ersterem versteht man das Gewicht (angegeben in kg), das 1 Kubikmeter aufgeschäumte Rohmasse wiegt. Dabei gilt folgende Faustegel: Je schwerer ein Matratze ist, umso besser stützt sie die Wirbelsäule – und umso langlebiger ist sie.
Die Stauchhärte hingegen ist der Druck, mit dem ein Rohblock des Schaums um 40 % eingedrückt werden kann. Je niedriger dieser Kennwert ist, umso weicher wird die Matratze – und umso weniger gut stützt sie den Schlafenden und umso schneller wird sie verschleißen.
Zusammenfassend sollte man auf folgende Merkmale achten:
- Anzahl der Zonen
- Stauchhärte
- Raumgewicht
- Bezug
- passende Lattenroste
- Dicke
- Härtegrad
7. Fazit
Matratzen aus Kaltschaum sind kein neuer Trend, sondern eine Verbesserung der Qualitätsstandards bei Schlafunterlagen hinzu einem komfortableren und gesünderen Schlaf. Sie unterstützen die Wirbelsäule punktelastisch und ideal und verhelfen ihr somit dazu, auch während der Nacht ihrer natürlichen Form zu folgen. So werden etwa Verspannungen und Kreuzschmerzen am Morgen vorgebeugt. Um die passende Kaltschaummatratze zu finden, sollte man verschiedene Fachgeschäfte und Möbelhäuser aufsuchen, um einige Modelle zu vergleichen. Dort kann man auch den Service des Probeliegens nutzen, um die verschiedenen Varianten am eigenen Körper zu testen – denn schließlich entscheidet das Liegegefühl, welch Schlafunterlage für welche Person genau die richtige ist.